SkipperinterviewsSkipperausbildung

 Interview mit Jörg Kählert

Hallo Jörg, schön dass Du Dir die Zeit nimmst und bei der Aktion “Club Nautique Skipper-Interviews” mitmachst.

Jörg, im Vorgespräch hast Du angedeutet ein Quereinsteiger zu sein, also der einzige Club Nautique Skipper, der den Club nicht über einen Segeltörn kennengelernt hat.

Jörg Kählert:

Ob ich der einzige Skipper bin weiß ich nicht, aber Olaf hatte in seinem Interview mal von Allen gesprochen.
Vom Club Nautique, jetzt halte Dich fest, habe ich zum ersten Mal im Ski Urlaub gehört. Dort lernte ich die jetzige Frau von meinem guten Freund und Skikameraden Florian Schleicher kennen, Jette. Sie ist die Tochter des Geschäftsführers von Club Nautique, Olaf Schädlich.

Sie ist Seglerin, ich bin Segler und dann hatten wir natürlich auch im Wintersport jede Menge Segel-Gesprächsstoff.
Ein Ergebnis dieses Ski Urlaubs war, dass ich schon kurz danach mit Olaf Schädlich telefonierte und wir machten aus: Ich würde erst mal bei der Winterarbeit helfen.

Wir haben in Porto Santo Stefano drei Segelyachten liegen, die für die Saison vorbereitet werden mussten. Hier lernte ich dann zuerst mal Uwe einen der Skipper kennen, … aber das ist ne andere Geschichte. :-)).

Ich fuhr damals mit Freunden einen Törn rund Elba und da haben wir uns kennengelernt und Olaf meinte, wenn ich Zeit hätte könnte ich in 14 Tagen den ersten Törn für ihn fahren. Ich meinte:  “lass mich darüber nachdenken”, das ging erstaunlich schnell und noch ehe der Verstand richtig geschaltet hatte – war die Sache abgemacht.
Daraus sind jetzt schon 15 Jahre Skipper bei der Club Nautique GmbH geworden. Und es ist immer noch eine Freude, sich in das Skipper-Team einzubringen, insbesondere auch im Bereich Skipperausbildung.

Törns im Mittelmee mit dem Ziel einer fundierten Skipperausbildung sind meine Favoriten!

Was mir besonders gut gefällt ist, dass die Skipper hier allesamt keine “Besser Segler” sind, ich meine die kommen prima ohne den ganzen elitären Segel Schnickschnack aus.

Du wohnst ja jetzt in Blaubeuren, und hast gesagt, dass Du schon eine halbe Ewigkeit segelst.

Jörg:

Na ja, halbe Ewigkeit …? 23 war ich bei meinem ersten Törn auch schon. Ich muss hier ganz offen gestehen: Da ich als Kind nur mit Pferden zu tun hatte, bin ich noch nie eine Jolle gesegelt, das kleinste Schiff, auf dem ich einmal gesegelt bin, war, ich denke eine Dufour 26 aber mit Toilette, Pantry und Einzylinder Diesel Inborder – geil!

Bist Du irgendwann mal ins Binnenland gezogen, oder wie bist Du zum Segeln gekommen?

Jörg:

Tatsächlich bin ich ein waschechter Schwabe. Damals hatte ich eine Kneipe auf der Schwäbischen Alb. Und in dieser Kneipe ist es passiert. Ein Gast hat mich zu meinem ersten Segeltörn überredet – danach war ich so begeistert, dass mich richtig das Segelfieber gepackt hat. Raimund ist inzwischen ein enger Freund geworden und wir haben im wahrsten Sinne des Wortes manchen Sturm gemeinsam abgeritten. Ich habe dann nach und nach alle Scheine gemacht und bin dann viel auf der Ostsee gesegelt, war ein bis zweimal im Jahr in Schweden und Dänemark.

2015 war ich dann Skipper einer Atlantiküberquerung mit einem Katamaran Fueton Pajot 44, von Angra dos Reis, Brasilien über Ascention zu den Kapverdischen Inseln.

Du siehst segeltechnisch bin ich gut unterwegs, und es macht wie gesagt immer noch viel Freude.
Eine der schönsten Erinnerungen hab ich an meine Segelerlebnisse auf einem Traditionssegler, der Wyvern von Bremen einem Collin Archer Nachbau der legendären Wyvern af Ålesund Seenotrettungsschiff von 1897.

Ja so verhält sich das mit mir und dem Segeln. Da ich beruflich selbständig bin kann ich meine Skipper-Einsätze ganz gut planen, und direkt am Anfang des Jahres eintakten wann und wie oft ich im Mittelmeer oder auch auf der Ostsee unterwegs bin. Nächstes Jahr ist der Corona-Spuk hoffentlich wieder vorbei – ich freue mich schon wieder sehr auf die Ausbildungstörns und Skipperausbildung ab Porto Santo Stefano im Mittelmeer.