Skipper Interview mit Martin Zitzmann
Martin, der Club Nautique Standort Freiberg/Merseburg liegt ja so ziemlich in der Mitte von Sachsen. Stehst du da mit deinen Ausbildungen zum Sportbootführerschein und mit dem Thema Bootsschule nicht manchmal „allein auf weiter Flur“?
Martin
Ja das könnt man meinen, ist aber nicht so. Weißt du, wir haben hier in Freiberg ne ziemlich bekannte Uni, die TU Bergakademie – übrigens die älteste noch bestehende technisch-montanwissenschaftliche Universität der Welt. Und um die Uni herum hat sich Freiberg zu einem richtigen Hightech-Tech-Standort entwickelt. Entsprechend quirlig ist es hier, vor allem im studentischen Umfeld gibt es eine starke Nachfrage nach sportlichen Freizeitaktivitäten.
Wassersport ist da natürlich auch immer ein Thema. –zum Beispiel habe ich einen direkten Draht zum dortigen Uni-Sport und ich kann nur sagen, unser Club Nautique-Angebot kommt super an. Von der Sportbootführerscheinausbildung Binnen oder See, bis zu Ausbildungs- oder auch Urlaubstörns im Mittelmeer, ich freue mich immer über die rege Teilnahme der Studierenden. Kann natürlich auch an den attraktiven Ermäßigungen für Studierende liegen, die wir an der Stelle bieten, aber ich denke es ist die Faszination Segeln oder Bootfahren, die es letztlich ausmacht.
Deine Ausbildungen zum Bootsführerschein finden wo statt.
Martin
Für die Theorie-Kurse kann ich Räume an der Uni nutzen und die praktische Ausbildung für den SBF See machen wir auf der Elbe bei Niederlommatzsch. Im Binnensegeln bin ich selbst nicht sehr aktiv, da ich die meiste Zeit der Saison auf unseren Segelyachten im Mittelmeer unterwegs bin. Wer hier die SKS-Ausbildung absolviert, ist dann auch berechtigt auf Binnengewässern zu segeln. Und falls jemand ausschließlich nur am Binnen-Schein interessiert ist, vermittle ich das gerne an meinen Skipper Kollegen Kay Böhme. Der hat seinen Standort direkt am Cospuder See bei Leipzig und dort die besten Voraussetzungen für viel Binnensegel-Spaß.
Für mich sind Segeln und Meer untrennbar miteinander verbunden. Deshalb bin ich auch mehr bei der SKS-Ausbildung (SKS = Sportküsten Schifferschein) zu finden. Die Übungstörns starten immer von unserer Club Nautique Basis in Porto Santo Stefano, in der südlichen Toscana. Das sind dann immer ziemlich intensive Segelwochen in den die Crewmitglieder viel lernen und mit bestandener SKS-Praxisprüfung von Bord gehen.
Wie lange bist Du dann unterwegs?
Martin
Tja, irgendwie habe ich Glück gehabt und konnte meine Segel-Leidenschaft zum Beruf machen. Nicht meine einzige berufliche Tätigkeit aber so 14-16 Wochen im Jahr bin ich auf dem Meer unterwegs. Auf dem Mittelmeer wie gesagt, aber auch in den Seegebieten „rund um den Äquator“. Dies kommt daher, dass ich immer bei unseren Winter-Segeltörns mit dabei bin, für die immer interessante Segelreviere in wärmeren Regionen ausgesucht werden.
Wie hast du eigentlich gemerkt, dass du ein „Händchen“ für’s Skippern oder die Boots-Ausbildung hast.
Martin
Das lief bei mir irgendwie im Schnelldurchgang. Ich hatte Olaf Schädlich Mitte der 90iger auf einem Ausbildungstörn kennengelernt und bin dann beim Segeln geblieben. Wie Olaf uns ans Thema Segeln herangeführt hat und mich dann auch begeistert hat, das war für mich schon eine prägende Erfahrung. Und dieses positive Erlebnis will ich jetzt auch an meine „Schüler“ weitergeben. Es ist diese Mischung aus Verantwortung und Spaß die Olaf vermitteln kann – ich finde das super und habe meine Ausbildung auch genauso aufgebaut.
Es wird heute, gerade beim Führen eines Bootes, zu vieles auf die leichte Schulter genommen, da muss man schon entgegenwirken – meine ich.
Ja, und dann bist Du in deinem zweiten Leben Musiker, Pianist und auch Organist in einer Rock Band.
Martin
Stimmt unbedingt, Musik ist auch ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie, die Mutter Opernsängerin, Vater Organist und Lehrer für Klavier und Orgel – so wurde ich schon früh an das Klavier geführt und bin dabeigeblieben. Das Ganze sollte dann in ein Musikstudium münden, ich war aber noch nicht soweit, hab mich noch nicht reif genug für die klassische Musik gefühlt. So ist dann die Musik für mich zur schönsten Nebenbeschäftigung der Welt geworden. Zum Beispiel spiele ich Orgel bei Purple Callas, einer Deep Purple Tribute Band…
… und den Club Nautique Song hast Du auch geschrieben.
Das hat sich auch so ergeben. Inspiriert dazu wurde ich auf dem Boot. Ich habe vorne auf dem Bug gesessen, durch die Bewegung des Schiffes sind mir dann die Melodien eingefallen, den Text dazu und fertig war der Club Nautique Song.
Martin – vielen Dank für Deine Zeit